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Nebenwirkungen von Finasterid und deren Behandlungsmöglichkeiten
Finasterid ist ein Medikament, das zur Behandlung von gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) und androgenetischer Alopezie (männlicher Haarausfall) eingesetzt wird. Es hemmt das Enzym 5-alpha-Reduktase, welches für die Umwandlung von Testosteron in das stärkere Dihydrotestosteron (DHT) verantwortlich ist. Dadurch wird die Produktion von DHT reduziert und die Symptome von BPH und Haarausfall können gelindert werden. Allerdings kann die Einnahme von Finasterid auch mit einigen unerwünschten Nebenwirkungen einhergehen.
Nebenwirkungen von Finasterid
Die häufigsten Nebenwirkungen von Finasterid sind sexuelle Funktionsstörungen wie erektile Dysfunktion, verminderte Libido und Ejakulationsstörungen. Diese können bei bis zu 15% der Patienten auftreten und können auch nach Absetzen des Medikaments bestehen bleiben. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Brustvergrößerung und Brustschmerzen, Hautausschläge, Depressionen und Stimmungsschwankungen.
Einige Studien haben auch gezeigt, dass Finasterid das Risiko für Prostatakrebs erhöhen kann. Allerdings sind die Ergebnisse hierzu widersprüchlich und weitere Forschung ist erforderlich, um eine eindeutige Aussage treffen zu können.
Ein besonders besorgniserregendes Risiko von Finasterid ist die Möglichkeit von langfristigen sexuellen Nebenwirkungen. Eine Studie aus dem Jahr 2019 ergab, dass bei einigen Männern, die Finasterid eingenommen hatten, die sexuellen Nebenwirkungen auch nach Absetzen des Medikaments noch bestanden. Dies kann zu erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität führen und sollte bei der Entscheidung für oder gegen eine Behandlung mit Finasterid berücksichtigt werden.
Behandlungsmöglichkeiten von Finasterid-Nebenwirkungen
Wenn Nebenwirkungen von Finasterid auftreten, ist es wichtig, diese mit einem Arzt zu besprechen. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, das Medikament abzusetzen oder die Dosierung anzupassen. Bei sexuellen Funktionsstörungen können auch andere Behandlungsmöglichkeiten wie PDE-5-Hemmer (z.B. Viagra) in Betracht gezogen werden.
Es gibt auch einige Studien, die die Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln wie Saw Palmetto oder Pygeum bei der Behandlung von BPH untersucht haben. Diese können möglicherweise ähnliche Effekte wie Finasterid haben, aber ohne die unerwünschten Nebenwirkungen. Allerdings ist hierzu weitere Forschung erforderlich.
Bei langfristigen sexuellen Nebenwirkungen von Finasterid gibt es bisher keine eindeutige Behandlungsmöglichkeit. Einige Studien haben gezeigt, dass eine Therapie mit Testosteronersatz bei einigen Männern die sexuellen Funktionen verbessern kann. Allerdings ist dies nicht bei allen Patienten der Fall und es bedarf weiterer Forschung, um die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Behandlung zu bestätigen.
Fazit
Finasterid ist ein wirksames Medikament zur Behandlung von BPH und Haarausfall, kann aber auch mit unerwünschten Nebenwirkungen einhergehen. Besonders die Möglichkeit von langfristigen sexuellen Nebenwirkungen sollte bei der Entscheidung für oder gegen eine Behandlung mit Finasterid berücksichtigt werden. Bei auftretenden Nebenwirkungen ist es wichtig, diese mit einem Arzt zu besprechen und gegebenenfalls alternative Behandlungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen.
Es ist auch wichtig, dass weitere Forschung zu den langfristigen Auswirkungen von Finasterid durchgeführt wird, um die Sicherheit und Wirksamkeit des Medikaments besser zu verstehen. Bis dahin sollten Patienten, die Finasterid einnehmen, regelmäßig von einem Arzt überwacht werden, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Insgesamt ist Finasterid ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Behandlung von BPH und Haarausfall, aber es ist wichtig, die möglichen Risiken und Nebenwirkungen zu kennen und mit einem Arzt zu besprechen, um die bestmögliche Behandlung zu finden.
Quellen:
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Letzte Überarbeitung: 15. September 202